
Zusatzschild Rudolf-Dietz-Straße Heidenrod-Laufenselden
Verlegung von „Stolpersteinen“ zur Erinnerung an Opfer des NS-Regimes
Der Gemeindevorstand der Gemeinde Heidenrod hat in seiner Sitzung vom 11.12.2023 beschlossen, dass zunächst im Ortsteil Laufenselden, ggf. im Nachgang im Ortsteil Kemel „Stolpersteine“ zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus verlegt werden sollen.
Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig bilden bereits heute das weltweit größte dezentrale Denkmal überhaupt. Sie erinnern an zahlreichen Orten in Europa an die Verfolgung und Ermordung von Menschen während der NS-Diktatur und dieses Denkmal wächst von Jahr zu Jahr. Stolpersteinverlegungen zu initiieren, zu begleiten und zu unterstützen stellt eine ausgesprochen wirkungsvolle und nachhaltige Form der Gedenkarbeit dar.
Es ist wichtig, dass wir den Opfern des Holocaust nicht nur am Tag der Auschwitzbefreiung oder am 09. November gedenken, sondern auch an jedem anderen Tag nicht vergessen, was passiert, wenn wir nichts gegen die Verbreitung von (antisemitischem) Hass unternehmen. Etwas, das uns tatsächlich immer wieder daran erinnert, weil es auf unseren täglichen Wegen immer wieder auftaucht, sind die Stolpersteine. Die in den Boden eingelassenen Messingtafeln erinnern an die Opfer des NS-Regimes; meistens dort, wo die Opfer zuletzt freiwillig gewohnt haben, bevor sie deportiert, vertrieben oder ermordet wurden.
Die aktuelle Initiative ging zunächst von einer Nachfahrin des letzten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Laufenselden und dem Ortsbeirat Laufenselden aus und fußt auf umfangreichen Recherchearbeiten der vergangenen Jahre vom Heimatmuseum Kemel bzw. dem Heimatverein Heidenrod e.V., den Ortsbeiräten Kemel und Laufenselden, der Kulturvereinigung Heidenrod e.V., sowie den Kirchengemeinden.
Der Ortsbeirat Laufenselden hat in diesem Zusammenhang mehrfach über ein Zusatzschild an den Straßenschildern der Rudolf-Dietz-Straße in Laufenselden beraten, in welcher die überwiegende Anzahl an Stolpersteinen verlegt wird. Nach gemeinsamer Abstimmung mit dem Gemeindevorstand und in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem Bauhof wurden nun die Zusatzschilder der Rudolf-Dietz-Straße mit nachfolgendem Text angebracht:
„Die Straße wurde nach dem Lehrer Rudolf Dietz (1863-1942) benannt. Dietz verfasste Heimatgedichte in Nassauer Mundart mit volkstümlichem, harmlosem Charakter. Er war aber auch Autor eindeutig faschistisch und antisemitisch geprägter Dichtung, die das nationalsozialistische Führertum verherrlichte und die jüdische Bevölkerung stigmatisierte. Gegen diese Haltungen bezieht die Gemeinde Heidenrod deutlich Stellung.“
Die Verlegung die Stolpersteine findet am 02. April 2025 in zwei getrennten Veranstaltungen statt (morgens Verlegung, abends Empfang) um allen Interessierten die Möglichkeit einer Teilnahme zu geben. Eine entsprechende Einladung wird in Kürze veröffentlicht. Bei Fragen im Vorfeld können Sie sich an die Gemeindeverwaltung, Frau Reschke (Tel.: 06120-7958, E-Mail selenka.reschke@heidenrod.de) wenden.